Wissenssnack

Verdauung – Darm-Hirn-Achse & innere Balance

Verdauung – mehr als nur Nahrung aufnehmen

Die Verdauung beginnt im Mund, durchläuft Magen, Dünn- und Dickdarm und endet im Becken. Sie versorgt den Körper mit Nährstoffen, Wasser und Energie – und hat eine direkte Verbindung zum Nervensystem über die Darm-Hirn-Achse.

Das sogenannte Bauchhirn (enterisches Nervensystem) steuert Verdauungsprozesse autonom und kommuniziert über Vagusnerv und Botenstoffe kontinuierlich mit dem Gehirn. So beeinflusst der Darm unser Wohlbefinden, unsere Stimmung, Konzentration und sogar die Atemmuster.

Typische Verdauungsbeschwerden

  • Blähungen, Völlegefühl oder Verstopfung
  • Durchfall oder unregelmäßiger Stuhlgang
  • Krämpfe, Bauchschmerzen
  • Reizbarkeit, innere Unruhe oder Konzentrationsprobleme

Osteopathische Perspektive

Osteopathie betrachtet Verdauung immer im Gesamtkontext: Muskeln, Faszien, Organe und Nerven stehen in enger Verbindung.

  • Viszerale Mobilisation unterstützt die Beweglichkeit von Magen, Darm und Beckenorganen.
  • Zwerchfell und Atembewegung beeinflussen Druckverhältnisse im Bauchraum und die Durchblutung der Organe.
  • Vagusnerv und Nervensystem können durch gezielte Berührung und Atemarbeit beruhigt und stimuliert werden.

So kann der Körper wieder lernen, Verdauung, Nervensystem und Organfunktion harmonisch abzustimmen.


Ziel der Behandlung

Osteopathische Arbeit hilft, den Darm in seiner natürlichen Beweglichkeit zu unterstützen, Spannungen zu lösen und die Darm-Hirn-Kommunikation zu fördern. Dies kann eine leichtere Verdauung, mehr innere Ruhe und gesteigertes Wohlbefinden unterstützen.

Und hier noch ein bisschen Bauchraum – NERD-TALK

Das enterische Nervensystem („Bauchhirn“) besteht aus ca. 100 Millionen Neuronen und steht über Vagus und Plexus mesentericus in enger Kommunikation mit dem zentralen Nervensystem. Studien belegen, dass Darmbeweglichkeit, Mikrobiom und viszerale Spannungen Einfluss auf Stimmung, Stresslevel und autonome Funktionen haben. Osteopathisch werden viszerale Mobilisationen angewendet, um Bewegung, Durchblutung und sensorische Rückmeldung im Darm zu fördern.

„Die Inhalte dienen der allgemeinen Information und ersetzen keine ärztliche oder therapeutische Beratung. Bei Beschwerden wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Therapeut:in.“