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Rückenschmerzen – Ursachen, Zusammenhänge & osteopathische Perspektive

Rückenschmerzen – ein komplexes Zusammenspiel

Rückenschmerzen sind keine einheitliche Diagnose, sondern ein Symptom, das viele Ursachen haben kann. Die Wirbelsäule, Muskeln, Faszien, Gelenke, Bandscheiben, Nervensystem und sogar die inneren Organe arbeiten eng zusammen – wenn dieses Zusammenspiel gestört ist, entstehen Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen.

Typische Beschwerden:

  • Schmerzen im unteren Rücken (LWS) oder oberen Rücken (BWS)
  • Nacken- und Schulterverspannungen
  • Bewegungseinschränkungen beim Bücken, Heben oder Drehen
  • Ausstrahlung von Schmerzen in Beine, Arme oder Gesäß
  • Spannungskopfschmerzen oder Druckgefühle

Viszerale Zusammenhänge

Die inneren Organe im Bauch- und Beckenraum beeinflussen über Faszien, Bindegewebe und Nervensystem die Beweglichkeit der Wirbelsäule.

  • Ein verspannter Darm, eine verhärtete Leber oder eingeschränkte Nierenbeweglichkeit können sich über viszerale Faszienketten bis in den Rücken auswirken.
  • Über den Vagusnerv und vegetative Nervenverbindungen werden Organ- und Muskelspannung miteinander gekoppelt, was Rückenschmerzen verstärken kann.

Osteopathische Perspektive

Osteopathie betrachtet Rückenschmerzen immer im Gesamtkontext: Muskeln, Faszien, Gelenke, Organe und Nerven bilden ein vernetztes System.

  • HWS, BWS und LWS stehen über Faszienketten mit Schulter, Becken und inneren Organen in Verbindung.
  • Zwerchfell und Atembewegung beeinflussen Haltung, Organfunktion und Muskelspannung.
  • Viszerale Mobilisation kann die Beweglichkeit von Organen und Wirbelsäule verbessern und Spannungen reduzieren.

Durch sanfte Mobilisationen, gezielte Impulse und manuelle Techniken werden Blockaden gelöst, die Beweglichkeit verbessert und die körpereigene Regulation unterstützt.


Ziel der Behandlung

Osteopathische Ansätze helfen, das Zusammenspiel von Wirbelsäule, Muskeln, Faszien, Organen und Nervensystem wiederherzustellen.
Das Ergebnis: mehr Beweglichkeit, reduzierte Spannungen, verbesserte Haltung und ein gesteigertes Körperbewusstsein – nicht nur kurzfristig, sondern nachhaltig.

Und hier noch ein bisschen Rücken – NERD-TALK

Die Wirbelsäule ist über Faszienketten und myofasziale Leitungen eng mit den inneren Organen verbunden. Die thorakale und lumbale Faszienverbindung ermöglicht, dass Spannung oder Bewegungseinschränkungen im Darm, der Leber oder den Nieren muskuläre Spannung bis in den Rücken übertragen können. Studien belegen, dass viszerale Mobilisation die Beweglichkeit der BWS und LWS verbessern und das parasympathische Nervensystem stimulieren kann.

„Die Inhalte dienen der allgemeinen Information und ersetzen keine ärztliche oder therapeutische Beratung. Bei Beschwerden wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Therapeut:in.“