Das Becken – Zentrum für Stabilität, Bewegung & Wohlbefinden

Ein zentrales Kraft- und Verbindungs-system
Das Becken ist das mechanische Fundament des Körpers. Es verbindet die Wirbelsäule mit den Beinen, trägt das Gewicht des Oberkörpers und ist Ausgangspunkt für viele Bewegungen – vom Gehen über Sitzen bis zum Bücken.
Durch Fehlhaltungen, langes Sitzen, Schwangerschaft oder sportliche Überlastung entstehen häufig Spannungen oder Dysbalancen im Beckenbereich.
Das kann sich in unterschiedlichen Beschwerden äußern:
- Kreuzschmerzen oder Steifigkeit im unteren Rücken
- Schmerzen im Iliosakralgelenk (ISG) oder Hüftgelenk
- Dysbalancen im Becken oder einseitige Belastungen beim Stehen/Gehen
- Verspannungen im Beckenboden
- Ausstrahlung in Beine oder Leistengegend
Osteopathische Perspektive
Das Becken steht über Faszienketten, Muskeln und Gelenke in direkter Verbindung mit dem gesamten Körper – besonders mit der Wirbelsäule, dem Beckenboden, dem Zwerchfell und den Organen des Bauchraums.
Osteopathische Behandlung betrachtet daher das Becken als Teil eines Systems, das Beweglichkeit, Stabilität und Organfunktion beeinflusst.
Über sanfte Mobilisationen, gezielte Impulse und achtsame Berührung kann das Becken wieder in seine natürliche Balance finden.
Ziel ist es, Spannungen zu lösen, die Beweglichkeit der Hüft- und Iliosakralgelenke zu verbessern und die Verbindung zu Wirbelsäule, Beckenboden und Beinen zu optimieren.
Wenn das Becken frei wird
Patient:innen berichten nach osteopathischer Behandlung oft von:
- mehr Bewegungsfreiheit im unteren Rücken und Hüften
- besserer Haltung im Alltag
- weniger Druckgefühlen im Becken oder den Beinen
- einem spürbaren Gefühl von Stabilität und Leichtigkeit
Das Becken ist nicht nur ein mechanisches Fundament – es ist das Zentrum unserer Kraft, Stabilität und Bewegungsfreiheit.
Und hier noch ein bisschen Becken – NERD-TALK
Das Becken bildet die stabile Basis des Körpers und verbindet Beine, Wirbelsäule und Rumpf. Es besteht aus Ilium, Ischium, Pubis, Kreuzbein und Steißbein, die über Sakroiliakalgelenke, Symphyse und Faszien vernetzt sind.
- Parietal: Muskeln wie M. gluteus medius/minimus, Iliopsoas, Beckenbodenmuskulatur stabilisieren das Becken und wirken auf Hüfte, Knie und Wirbelsäule. Dysbalancen hier können Haltung, Gang und Rückenbelastung beeinflussen.
- Viszeral: Beckenorgane (Blase, Uterus, Darm, Prostata) stehen über Faszien und vegetative Nervenbahnen in Verbindung mit Beckenboden und Hüfte. Verspannungen oder eingeschränkte Organbeweglichkeit übertragen sich auf Gelenke und Muskeln.
- Cranial: Über Sakrum und craniosacrale Verbindungen wirken Spannungen auf die gesamte Wirbelsäule und das Nervensystem.
- Nervensystem: Plexus sacralis, N. pudendus und vegetative Nerven steuern Sensibilität, Blase, Darm und Beckenbodenmuskulatur. Dysfunktionen können Schmerzen, Spannungen oder Funktionsstörungen hervorrufen.
- Hormonelle Achsen: Besonders bei Frauen modulieren Zyklus, Schwangerschaft und hormonelle Schwankungen Beckenbodenspannung und Faszienelastizität.
„Die Inhalte dienen der allgemeinen Information und ersetzen keine ärztliche oder therapeutische Beratung. Bei Beschwerden wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Therapeut:in.“

